Österreichisches Wörterbuch

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tachini͟eren : 1. krankfeiern 2. sich vor der Arbeit drücken; untätig herumstehen

Tachini͟erer , der: Faulenzer, Drückeberger, Nichtstuer

Tachino̲se , die: Faulheit; extrem faule Arbeitsweise

Tacke : Matte, Fußmatte, Fußabstreifer

Taferlklasse , die: 1. Klasse Volksschule

Taferlklassler , der: Schüler in der ersten Klasse Volksschule

Tapper , der: Abdruck, Fingerabdruck, Fußabdruck

Tapperl , das: leichter Schlag, Klaps

Tạschenfeitel , der: einfaches Klappmesser

Tätschen , die: Ohrfeige

Taufgö̲d : Taufpate

Taufgọtl, Taufgọdl , die: Taufpatin

ta͟ugen : gefallen

Tạxler , der: Taxifahrer

Tazzerl , das: 1. Untersetzer 2. kleiner Untersetzer

Teebutter : Bezeichnung für Markenbutter (Qualitätsbezeichnung)

Telefonhüttl , das: Fernsprechzelle

Telefonwertkarte , die: Telefonkarte

terrisch : taub

Teschek , der: einer, der immer ausgenutzt wird

teufeln : rennen, rasen, tollen

Thermophor , der: Wärmflasche

Tịntenpatzer , der: Zweitklässler

Tippel , der: kleine Beule

tịppelneger : völlig pleite

Tixo , das: Tesafilm, Klebeband

tögeln : verhauen, schlagen

Topfen , der: 1. Blödsinn 2. Quark

Topfengolatsche , die: Quarktasche

Tọpfenneger , der: sehr hellhäutiger Mensch

Topfennockerl , das: Nockerl welche aus Quark hergestellt werden

Topfentorte , die, -, -en: Käsetorte

Trafik , die, -, -en: Tabakladen

tra̲mhapert : verschlafen, ganz benommen, unkonzentriert, traumverloren

Tra̲mhaperte , der: Tagträumer

Trenzbarterl , das: Lätzchen für Kleinkinder; Sabberlätzchen

trenzen : sabbern, speicheln

Trottoir , das: Gehsteig

Trumm , das, -[e]s, -er: großes Ding, großes Stück

Trutschen , die: einfältige Frau

Trutscherl : einfältiges Mädchen

Tschapperl , das: (verniedlichend) unbeholfenes Kind

Tschecherant , der, -s, -en: Gewohnheitstrinker

Tschịck , der: 1. die ersten paar Zentimeter der Kackwurst 2. Zigarette 3. Kippe, Zigarettenstummel, Zigarettenrest

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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.