Österreichisches Wörterbuch

pumperlgesund

kerngesund; völlig gesund


Art des Eintrag: Adjektiv

Kategorie: Gemütszustände, Befindlichkeiten

Erstellt am: 08.06.2005

Bekanntheit: 92%

Beurteilung: 83 | 1

Beispiel am 12.12.2007
Wenn's Arscherl brummt, is s'Herzerl (Pumperl) gsund.

Kommentar am 01.06.2013
-gesund wär' die "offizielle" Schriftform, auch wenn's zumeist ohne das -e- verwendet wird:

  • Peter Turrini: »Tonhofbauer, Ihr Sohn is gesund, pumperlgsund, aber Ihre Kühe, Ihre Hühner«
  • Hellmuth Karasek: »Du bist, wie man bei dir in Wien sagen würde, pumperlgsund! ("Billy Wilder", 2006, S. 140)
  • Bayerische Literaten verwenden es übrigens auch: »Du bischt ja noch beinand wia a Fufzger. Pumperlgsund schaugst aus, um und um « (Oskar Maria Graf: "Der große Bauernspiegel", 1962, S. 339) Amalias Reim zum Eintrag ist herzig, doch der 2. Apostroph als Auslassungszeichen sitzt falsch, wie das so oft der Fall ist. An der bezeichneten Stelle (nach dem s) ist ja nichts ausgelassen und dort lässt sich daher auch nichts ergänzen.

    Kommentar am 02.07.2017
    Laut meiner Meinung und Erfahrung in ganz Österreich bekannt und verbreitet und in eigener Verwendung

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    pumperlgesund






    Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
    Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
    Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
    Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
    Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
    Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.