Österreichisches Wörterbuch

Tatzerl, das

jene Untertasse oder sonstiges Tricherl, in das beim Kartenspielen die Prämien eingezahlt werden


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 12.01.2007

Bekanntheit: 100%

Beurteilung: 2 | 0

Kommentar am 06.03.2009
Nicht nur beim Kartenspiel! Das ist auch der Haushaltsgegenstand, der so vielseitig zum Aufbewahren oder Servieren verwendet wird. Auch in den Supermärkten gibt es Tatzerln, zum Abpacken von Fleisch und Gemüse. Also sage ich: Tatzerl = alles, das flach ist und in das man Etwas hineintun kann.

Kommentar am 05.05.2012
Lampentasse (Freud Brautbriefe S.4273"...und dann kam die arme Dolfi mit einer selbstgemachten Lampentasse..." was meiner Meinung nach nur ein"Tazterl" für die Öllampe sein kann und nicht wie im Kommentar "wohl eine Lampe in Form einer Tasse..."SIC!,wie schade,diese Unkenntnis des Wienerischen bei einer so gut kommentierten Ausgabe.Bitte um Bestätigung meiner Erklärung.

Kommentar am 05.05.2012
"Lampentasse"Sigmund Freud,Martha Bernays,S.Fischer:Brautbriefe, S.427

Kommentar am 08.05.2012
@ chrisis Die Tausender-Seitenzahl der Brautbriefe kannst du leichtest korrigieren/dezimieren, wenn du das BEARBEITEN bei deinem Beitrag anklickst.

Auch ich nehm' an, dass die Dolfi mit einem Tatzerl gekommen ist.
"2 Lampentassen von Wollstickerei" sind nämlich unter Nr.18 im "Verzeichniß jener Gegenstände, welche bisher als Gewinnstücke für die zum Vortheile der hiesigen [d.i. Klagenfurter] Stadtarmen im Werke stehenden Lotterie" in der ZS ""Carinthia" v. 2. Mai 1840 (30. Jg., Nr. 18) zu finden.
Woher aber S. Freud nur seine "Tasse" hatte? Von einem seiner Patienten, von denen ja, wie er feststellte, nicht alle alle Tassen im Schrank hatten? Lampentasse - Tassenlampe - Taschenlampe - Taschen...

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Tatzerl, das






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.