Österreichisches Wörterbuch

madig

schlecht


Art des Eintrag: Adjektiv

Erstellt am: 11.09.2006

Bekanntheit: 72%

Beurteilung: 57 | 6

Kommentar am 01.02.2012
In über 50 Beurteilungen fällt nur dreien auf, dass das nicht spez. österr. ist! Zu "madig machen" sagt Duden online:"Gebrauch: umgangssprachlich
Beispiele:

  • jemanden madigmachen (umgangssprachlich für in schlechten Ruf bringen);
    * jemandem etwas madigmachen (umgangssprachlich für verleiden).

    Ein paar der DWDS-Beispiele:
    : *DER SPIEGEL: Mit solchen Störmanövern, glaubt der Aalener Fachhochschul-Professor Frank Haenschke, versuche die EVS, ihrer Kundschaft das Pyrolyse-Projekt madig zu machen.. (3.04.1981)
  • • DIE ZEIT: …hatte Arbeitsminister Olaf Scholz gejammert, es gebe da den einen oder anderen, "mindestens ein Ministerium", das die Pläne der Opel-Interessierten madig mache (29.05.2009)
    [http://www.dwds.de/?kompakt=1&qu=madig] • DIE ZEIT: Selbst die Tatsache, dass ich seit über zwanzig Jahren Musikjournalist bin, vermochte nicht, mir dieses Vergnügen madig zu machen.(17.1.1008)
    • Martin Walser: Edmund hatte versucht, mir Annas Ruhm madig zu machen. Anna sei doch gar keine Schauspielerin, („Halbzeit”, Suhrkamp, Frankfurt 1960, S. 169)
    • Kurt Tucholsky: Wenn ein Kommis den ganzen Laden madig macht und an seinem Betrieb auch nicht ein gutes Haar läßt, so würde man den jungen Herrn nicht gerade mit viel Vertrauen engagieren(Wenn der Vater mit dem Sohne . . . !, in: Welt am Montag 22.05.1922)
    • Viktor Klemperer: ; man werde über das Amt für Literatur auf Reklam drücken. Wovon mir, Reklam madig machend, gestern E. Wendt abriet (Tagebuch, 1955, S. 485)
    • Hermann Sudermann: Einen von ihnen [- …-] hatte ich bei einer abendlichen Tafelrunde so madig gemacht, daß schließlich niemand mehr mir widersprach (Das Bilderbuch meiner Jugend, Stuttgart, 1922)


    Kommentar am 07.07.2013
    siehe auch madig machen, jemandem etwas

    Kommentar am 15.07.2013
    Ach bitte, ein paar Abwärtsdaumen! OSTARRICHI wird ja lächerlich gemacht, wenn soviel Deutsches als "österreichisch" erklärt wird

    Kommentar am 03.06.2016
    Das Adjektiv und Adverb "madig" ist gemeindeutsch für "von Maden zerfressen". (Duden) Weshalb ist es hier seit zehn Jahren nicht gelöscht? etwas madig machen = etwas schlecht machen = etwas abtun

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    madig






    Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
    Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
    Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
    Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
    Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
    Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.