Österreichisches Wörterbuch

mordstrumm

groß, riesig


Art des Eintrag: Adjektiv

Erstellt am: 14.03.2005

Bekanntheit: 92%

Beurteilung: 60 | 1

Kommentar am 02.08.2012
entgegen einiger Kommentare, die meinen ´Mordstrumm´ nur als Subsantiv zu kennen, behaupte ich: Das kann sehr wohl auch adjektivisch gebraucht werden:
"Du måchst då an ´muadsdrum´ Bledsinn!" - "Du machst hier einen großen Unsinn!"

Kommentar am 07.08.2012
Die Funktion des verselbständigten Präfixes wird deutlich beim Gebrauch mit einem femininen Nomen: Man sagt ja nicht mehr: "Mit einem Mordstrumm (von) Stelze" sondern "mit aner mordstrumm Stelzn" - der Artikel bezieht sich also nicht auf das Mordstrumm, sondern auf die Stelze ("Mordstrummstelze"?)

Kommentar am 07.08.2012
Ein wenig paradox ist der Beurteilungkommentar
2007-06-06 16:33:42(): "Mords... stellt eine Vergrößerung oder Steigerung dar, z.B.: Mordswuid...besonders wild, Mordspektakel...ein großes Spektakel, Mords Trumm (oder Mords ein Trum, ein Trumm von Mann...) heißt ein riesen Teil." - "Mords" hier stets groß, "riesen" aber dann klein!

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mordstrumm






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.