Österreichisches Wörterbuch

zizerlweis

nach und nach, in kleinen Stücken


Erstellt am: 14.06.2006

Bekanntheit: 81%

Beurteilung: 68 | 2

Kommentar am 09.03.2010
"zitzerlweise" ist die Schreibweise, die... sich in dt. Wörterbüchern findet. (z.B.Wahrig)

Kommentar am 09.03.2010
Und wie lautet der Titel dieser Platte? [http://www.philharmoniaschrammeln.at/bilder/kremser1.jpg]
[http://www.amazon.de/gp/recsradio/radio/B000056T0D/ref=pd_krex_dp_001_002?ie=UTF8&track=002&disc=001]

Kommentar am 09.03.2010
Auch ich würde "zitzerlweise" schreiben, die Milch kommt ja nach und nach aus jeder Zitze, also zitzerlweise

Kommentar am 09.03.2010
Nach Peter Wehle - möglicherweise von: "Zizerl" = "Zaunkönig", Peter Wehle: Sprechen Sie Wienerisch? Ueberreuter Verlag, 1980
[http://bar.wikipedia.org/wiki/Zizerlweis]

Kommentar am 09.03.2010
Die beiden Schreibweisen bestehen wohl schon etwas länger nebeneinander...

Grimmsches Wörterbuch:

ZITZERL, n., eig. "kleine zitze" 1) bezeichnung der beere des gemeinen sauerdorns (berberis vulgaris L.) in Österreich und Bayern (hier auch zitzelein) MARZELL wb. d. dt. pflanzennamen 1, 570. 2) wien. zezerl "junges, schwächliches mädchen", dim. zu zezen "kranke, schwächliche person", vgl. zezert "schwächlich, kränklich" HÜGEL Wien 194b, hierher? 3) hennebg. zizerle "nuckelflasche? saugpfropfen?" POPOWITSCH versuch (1780) 242, wenn nicht vielmehr zu zutzel (s. d.) gehörig.

ZITZERL, n., name des zaunkönigs in Österreich, wegen seiner kleinheit, vgl. 2zitzel sp. 1720 mit fast gleichem verbreitungsgebiet SUOLAHTI dt. vogelnamen 85; abweichend (unwahrscheinlich) POPOWITSCH versuch (1780) 633: JAKOB Wien 227; UNGER-KHULL steir. 650b neben zwergvogerl 659b; vgl. züzzerl SCHMELLER-FROMMANN 2, 1167.

Schmeller: Bayerisches Wörterbuch 1877 ff.:
" Zitzerl, Zizerl: Zaunkönig"

"...daß man der Katz´nichts Gutes tut, wenn man ihr den Schwanz zitzerlweise abschneidet, statt auf einmal". Quelle: Rosegger 1907, [http://books.google.at/books?id=9PMaAAAAYAAJ&q=zitzerl#search_anchor]

"zitzerlweise: nach und nach"
Quelle:Robert Sedlaczek,Melita Sedlaczek: Das österreichische Deutsch, [http://books.google.at/books?id=qaZiAAAAMAAJ&q=zitzerlweise&dq=zitzerlweise&lr=&cd=1]

"Ich gedenke der lodernden Flamme deiner Leidenschaft nur zizerlweise Nahrung zuführen..."
Quelle:[http://books.google.at/books?id=Zix3N0X4ODMC&q=zizerlweise&dq=zizerlweise&lr=&cd=2]



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Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.