Österreichisches Wörterbuch

Wappler , der

Idiot


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Schimpfworte - deutlich

Erstellt am: 13.08.2002

Bekanntheit: 85.7895%

Beurteilung: 69 | 6

Kommentar am 13.08.2002
Bedeutung von "Wappler" Die Bedeutung ist etwas schwierig zu umschreiben. Aber ein Wappler ist ein Mann (noch nie gehört für eine Frau) der irgendwie "unfähig" ist. Jemand der nichts richtig kann und damit eben einfach ein "Wappler" ist.

Kommentar am 04.06.2005
Bedeutung von "Wappler" Subjekt mit eingeschränkten Fähigkeiten

Kommentar am 20.06.2007
Wortherkunft Das Wort Wappler kommt aus dem Lateinischen von vapulo, was so viel heißt wie Prügelknabe. Daher würde ich sagen dass es schwer ins "Deutsche" zu übertragen ist, eher einfach eine sehr abfällige Bezeichnung für eine Person männlichen Geschlechts die irgendwie linkisch oder dumm erscheint.

Kommentar am 21.06.2007
Gute Überlegung von Servatia, Vorschlag: Löli?

Kommentar am 23.06.2007
Ist Löli nicht rein schweizerisch? Die Übersetzung ist gut! Aber ob sie dann auch alle, die hier lesen, verstehen? Weiterer Vorschlag: Blödmann.

Kommentar am 23.06.2007
Gratias, Servatia! Mit dieser etymologischen Herleitung hast du, liebe Servatia, eine große Bildungslücke geschlossen. Ich bin in Sachen Wortherkunft auch nicht gerade auf der Nudelsuppe dahergeschwommen, aber darauf wäre ich nie gekommen. Ganz, ganz super!!!

Kommentar am 18.10.2007
Bedeutung von "Wappler" Also ich habe in der Schule "gelernt" (allerdings von einem Chemielehrer) dass "Wappler" "Mitläufer" bedeutet. Kann jemand diese Übersetzung bestätigen? Ein weiterer Vorschlag wäre dann "Opportunist" als Übersetzung, sowohl im Deutschen als auch im Englischen. Kommentare dazu?

Kommentar am 19.10.2007
Nachtrag @Servatia: So sehr ich von vapulo = Prügelknabe fasziniert bin, habe ich doch was 'a bissal' anderes gefunden:
Ein Verbum, welches passive Form u. active Bedeutung hat, heißt ein Deponens; wenn es active Form und passive Bedeutung hat, heißt es ein Neutrale passivum, z.B. vapulo, ich werde geprügelt; wenn es bei activer Bedeutung seine Formen theils aus dem Activum, theils aus dem Passivum nimmt, ein Neutro-Passivum. ...
[http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Verbum]

Kommentar am 14.03.2015
‹Schweizer Wappler›

«Ihr Wappler» Hirscher-Trainer beleidigt Schweizer. Von wegen österreichische Gastfreundschaft: Unsere Ski-Stars werden in der Steiermark vom Coach des «Platz-Hirschers» vertrieben! [...]«Pircher kam wie von der Tarantel gestochen zu uns an den Start und fluchte: ‹Ihr Schweizer Wappler* habt hier nichts zu suchen.›» [...]
  • «Wappler» ist ein österreichisches Schimpfwort für unfähige, beschränkte Menschen.
    Blick.ch (13.03.2015):http://www.blick.ch/sport/ski/ihr-wappler-hirscher-trainer-beleidigt-schweizer-id3563577.html


  • Kommentar am 02.11.2015
    Ich hatte vor langer Zeit mit Freunden beim Spiel "Activity" einen Disput über das Wort "Wappler". Dabei zeichnete eine von den Spielteilnehmerinnen eine menschliche Figur, die keine Hände hatte, dafür fünf bis sieben Extremitäten in Form von weichteiligen Lappen, etwa wie bei Weichtieren. Insgesamt sah die Figur dann ungefähr wie eine kleine Fichte aus - die Lappen also als Äste des Nadelbaumes. Diese stilisierten Äste empfand ich als "Wappeln". (Mehrzahlwort, ich kann mir dazu keine Einzahl vorstellen.) Ich lebe seit 25 Jahren in Wien, bin damals aus dem südlichen Österreich hierher gezogen.

    Kommentar am 14.06.2020
    Ein Wappler bezieht sich auf ein männliches überhebliches Individuum welches etwas vorgibt zu können was aber gar nicht der Fall ist. Er möchte seriös und allwissend erscheinen, ist aber in Wirklichkeit das größte Tschopperl.

    Kommentar am 13.01.2024
    Ich habe gehört, Wappler waren die, die bei der Ziegelherstellung die Wappen in die Ziegel gedrückt haben, eine sehr monotone Arbeit (siehe auch „Sandler“).

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    Wappler






    Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
    Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
    Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
    Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
    Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
    Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.