Österreichisches Wörterbuch

speiben

kotzen, erbrechen


Art des Eintrag: Verb

Erstellt am: 20.08.2004

Bekanntheit: 89%

Beurteilung: 78 | 1

Kommentar am 26.11.2008
speiben- gespieben wie bei 'schneiben-g(e)schnieben': das althochdeutsche -w- ('spiwan', 1. Ablautklasse) hat sich mundartlich als -b- erhalten
Das alte Wort hat sowohl in der Umgangssprache ('sich erbrechen') als auch in der Hochsprache ('speien' = 'spucken') eine - jeweils andere - Bedeutungseinengung erfahren. "Spei-Kinder - Gedeih-Kinder" war der Werbeslogan eines Kaugummiproduzenten (Kiddy) in den 1950er-Jahren mit Bezugnahme auf die Speichelvermehrung!

Kommentar am 03.02.2010
Erbrechen ist hier wie da hochsprachlich, die umgangssprachliche Entsprechung in DE wäre wohl kotzen!

Kommentar am 03.02.2010
@albertusmagnus richtiger Einwand, daher entsprechend korrigiert.

Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

speiben






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.