Österreichisches Wörterbuch
stad
ruhig, leise
Art des Eintrag: Adjektiv
Erstellt am: 13.08.2002
Bekanntheit: 87%
Beurteilung: 74 | 2
Kommentar am 13.08.2002
Warum bistn heite so stad ?
Warum bist du heute so ruhig ?
Kommentar am 11.11.2012
Kärntner Bäuerle im "Hadnlied" :
Wånn der Wind waht, der Wind waht und 's Wetterle kimmt,
då bitt i Gott Våtern, dåss er ma 'n Hadn net nimmt
Gott Våter hat's g'hört und der Wind håt si draht.
Iatz håb i mein Hadn, iatz bin i schean stad
Peter Suppan, 1924
Kommentar am 09.01.2013
Arthur Schnitzler: Aber ich hab' ja nichts sagen können, nichts tun können; es war ja noch das einzige, was mir übrig geblieben ist: stad sein, stad sein! ... ("Leutnant Gustl", 1900)
Im Namen des Gesetzes: "Sei stad!" ist der Titel der "Lebenserinnerungen eines Landgendarmen" (2006) von Franz Ginner
Baua sei stad, sei stad, Katz is im Haus.
's Muzerl is pumperlgsund, schau nur grad 'naus!
Hinter der Kammertür, Kammertür, lurt's auf a Maus.
Eva Gesine Baur: "Mozarts Salzburg: Auf den Spuren des Genies" , 2005, S.75
Wir durften nicht reden, geschweige denn gar einmal lachen. Sofort rief der Moar vom großen Tisch herüber: „Seids stad!" Und wenn das nicht half ... Maria Schuster: "Auf der Schattseite", 1997 S. 111
... du sei still; sei still; sei stad; fahr ab..Oksana Havryliv: "Verbale Aggression. Formen und Funktionen am Beispiel des Wienerischen", 2009 , S. 216
Auch bei bayrischen Dichtern und Schriftstellern wie
Oskar Maria Graf: Sein Weib ist, mit Respekt gesagt, eine Beißzang'. Aber mag sie auch noch so höllisch schimpfen, wenn der Feschl in einem solchen Zustand heimkommt, es macht ihm nichts aus. »Nana-na! .. Na, sei stad, Oite! .. Ganz g'wiß tua i's nimmer!« ("Bayrisches Lesebücherl. Weissblaue Kulturbilder",1924, S. 111 )
Ludwig Ganghofer: Und wenn das Kind in seinen Armen zu wimmern begann, neigte er das Gesicht zu ihm und flüsterte: »Sei stad, liebs Modei, sei stad! Ich find ihn schon, mein' Vater! Und dei' Mutter! Sei stad, sei stad!« Er fand sie nicht. ("Der Jäger von Fall",1883, S. 11)
Kommentar am 21.04.2017
"Stad" kenne ich als typisch bayerisches Wort:
In den Glockenbach ziehen und nachts seine Ruhe haben wollen – Sei stad!
Münchenblog "Neu in München":http://www.mucbook.de/2016/01/28/wo-gehts-denn-hier-zum-karlsplatz-oder-was-du-als-zuagroaster-falsch-machen-kannst/.
Über die Dialektgrenze hinaus geht es aber nicht: Wir in Nürnberg sagen "ruich"
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