Österreichisches Wörterbuch

Gefrett , das

Malheur, Missgeschick


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 06.03.2006

Bekanntheit: 87.5%

Beurteilung: 9 | 2

Herkunft am 23.02.2018
<mhd.> vretten = sich abmühen

Vorschlag am 27.02.2018
M.E. ein verunglückter Eintrag. Ich verstehe weder, wie er ins Buch gekommen ist noch die positiven Bewertungen. Erstens kommt das Wort nur als G'frett vor, und zweitens ist die "Übersetzung" falsch.Es geht um eine mühsam oder frustrierend zu bewerkstelligende Sache. Also wäre z.B. "Plackerei" passend, oder eine entsprechende Erklärung.

Kommentar am 27.02.2018

Hätten] schwarz blau den Adler nicht gekauft hätt ma des Gfrett jetz net
[https://derstandard.at/2000075068127/Untreue-Ermittlungen-gegen-Darabos-in-Eurofighter-Causa


Kommentar am 07.03.2018
Grundbedeutung eher "Mühsal, Plage; Mangel (an Gesundheit, Mittel, Geld usw.), die angegebene Bedeutung "Malheur, Missgeschick" ist die Folge davon. Die Schreibung "Gefrett" ist historisch richtig, denn das Wort kommt von *ge-vret-e zu zu mittelhochdeutsch vreten "sich wund reiben, sich abmühen"

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Gefrett






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.