Österreichisches Wörterbuch

Ramsch , der

Schund


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 08.11.2005

Bekanntheit: 72%

Beurteilung: 55 | 14

Kommentar am 29.11.2009
Meinem Erachten nach ist es genau umgekehrt: "Ramsch" ist bundesdeutsch und "Schund" Österreichisch.

Kommentar am 26.01.2016
Meine Auffassung differiert! Das liegt daran, dass in meinem Sprachgebrauch "wertloses Zeug" als "Ramsch" bezeichnet wird und dies schon auch in Österreich. Im Bundedeutschen hätte ich "Tand" als Begriff für "Ramsch" angenommen. Wie auch immer: ich würde "Ramsch" in Österreich keinesfalls mit "Schund" gleichsetzen, sondern vielmehr mit "Glumpert". Was aber insofern heikel ist, da ja "Glumpert" eigentlich von "Gelumpe" - also eher von "Pack" - kommt und auf Personen eines bestimmten, weit unten angesiedelten sozialen Milieus angewandt wurde. Erst im Laufe der Zeit wurde der Begriff auch für "Tand" verwendet, also für wertloses Zeug.

Kommentar am 26.01.2016
Weder Ramsch noch Schund sind speziell österreichisch. Außerdem bezeichen sie Verschiedenes: Ramsch meint materiell, Schund geistig/moralisch Wertloses (z.B. das sogenannte Schmutz-und Schundgesetz 1950, die "Schundheftln"). Ramsch entspricht im Österreichischen etwa: Graffel, Glump(ert).

Kommentar am 02.06.2016
Die Nomen "Ramsch" (m) und "Schund" (m) sind beide ugs. im ganzen deutschsprachigen Raum für liegen gebliebene minderwertige Ware, gmd. "Ausschuss" (m) bzw. "Ausschussware" (f); ebenfalls gmd. sind "Bruch" (m) und "Restposten" (m). (Duden)

Kommentar am 09.07.2019
Standarddeutsch ist das Nomen "Ramsch" (m) im gesamten deutschsprachigen Raum für Kartenspielvarianten (Skat, Jass), bei denen man wenig Punkte machen soll. > ramschen, ramsen

Kommentar am 22.11.2019
„[b]Dieser Eintrag ist als Teil des Wörterbuches eingetragen[/b]“ – so ein empörender Unfug! Vielleicht führt ein Verwendungsbeispiel aus dem Völkischen Beobachter, dem NAZI-Kampfblatt und Parteiorgan der NSDAP, zur Einsicht, dass der Ramsch-Eintrag weg muss:

Dem Kleiderjuden ist es auf diese Weise gelungen, seinen [b]Ramsch[/b], den er sonst nicht losgebracht hätte, der Landeshauptfürsorgestelle aufzuhängen und dabei trotz der Billigkeit, trotz des billigen Angebots, noch ein glänzendes Geschäft zu machen.
Völkischer Beobachter, 02.03.1930


Kommentar am 10.02.2020
55 Bewerter "kennen" das Wort? Aber da gäb's doch auch noch tausend andere "österr." Wörter ähnlicher Qualität wie Haus, Tochter, Löffel, Fußsohle, dreizehn, bissig, reich, essen, schlafen .... Ich fürchte, dieses Österr. Volkswörterbuch wird ein Lachobjekt!

Kommentar am 03.09.2020
Als Teil des Wörterbuches eingetragen? [b]Das kann doch nicht wahr sein![/b] Gibt es denn keine Kontrolle? Nur zu fragen, ob man ein Wort kennt und gebraucht, reicht doch nicht für eine Beurteilung!

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Ramsch






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.