Österreichisches Wörterbuch

Adlitzbeere

Elsbeere


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Essen und Trinken, Natur

Erstellt am: 05.09.2014

Bekanntheit: 0%

Beurteilung: 5 | 2

Kommentar am 05.09.2014
Wo ist der Eintrag? Danach hat HeleneT einst gefragt, und - glaube ich - auch einen Worteintrag erstellt.

Kommentar am 05.09.2014
Also, bei der Adlitz-, Odlatz-, Elsbeere (sorbus torminalis) handelt es sich um eine Laubbaumart aus der Gattung der Mehlbeeren. In Österreich findet man sie vor allem im südlichen Niederösterreich. Sie steht aber auch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, im südöstlichen Mecklenburg-Vorpommern, im südwestlichen und südöstlichen Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern (hier vor allem im wärmeren Mainfranken), Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Aus der Elsbeere wird traditionellerweise ein sehr kostbarer, weil sehr aufwändig herzustellender Schnaps hergestellt. In Österreich nennt er sich neben Elsbeerenbrand auch Adlitzbeerenschnaps (dial. Oadlatzbeerschnaps). Die Ausbeute ist allerdings sehr gering: Für 2 Liter Schnaps benötigt man 100 Liter Maische. Quelle: wikipedia

Kommentar am 06.09.2014
Den niederösterr. "Elsbeer Brand" vom Reisetbauer von der köstlichen Beere kriegst schon um schlappe 614 €/Liter: [http://www.weisshaus.at/details/reisetbauer-elsbeer-brand-41-5-vol.-0-35l] andere knöpfen dir mehr ab: s. .idealo.de/preisvergleich oder gar weindiele.com (€ 295 fürs = 0,35er Flascherl); aber für den elsässischen Liter muss man 50 € hinblättern: O teure Heimat, o Genussland Österreich! Damit diese wahre Trüffel unter den Schnäpsen aber auch ihre Abnehmer findet, steht - EU-konform? - der Elsbeeren-Name, den schon Martin Luther gebraucht hat, auch auf dem österr. Etikett. Nix ist's leider mit einem Alleinstellungsmerkmal durch die Bezeichnung "Adlitzbeer" Unbegreiflich allerdings sind die positiven Beurteilungen des 2. völlig unnötigen weil identischen Eintrags Adlitzbeere von 2016! Eine solche Kopie nennt man ein Plagiat!

Kommentar am 09.05.2016
Die Bezeichnung "Adlitzbeere" müsste noch als österreichisches Standarddeutsch oder als lokale Mundart belegt werden. Der österreichische Baum des Jahres 2012 wurde jedenfalls als "Elsbeere" bezeichnet. Die Art "Elsbeere" (Sorbus torminalis) gehört zur Familie der "Rosengewächse"(Rosaceae). "Die Elsbeere hat im Laufe der Jahrhunderte viele Namen erhalten, wie beispielsweise den Namen Ruhrbirne, da die Früchte ein bekanntes Mittel gegen die Ruhr waren. Weiterhin werden oder wurden auch die Trivialnamen Alzbeere, Adlitzbeere, Atlasbaum, Atlasbeere, Arisbeere, Arlesbeere, Darmbeere, Els-Vogelbeere, Elzbeere, Frauenbeeri, Krause Else, Sauerbirl, Schöne Else, Schweizer Birnbaum und Wilder Sperber(baum) verwendet." (Wikipedia)

Kommentar am 09.05.2016
Mehr Aussprache-Varianten:

Im westlichen Wienerwald (Niederösterreich) kommt die Elsbeere relativ häufig als Solitärbaum in der Kulturlandschaft vor (freistehender Elsbeerbaum bei Forsthof). Auf diesen Bäumen reifen die Früchte für einen der seltensten und besten Edelbrände Österreichs […] In Österreich ist dieses "Juwel" europäischer Wälder im pannonischen Raum mäßig häufig, in Oberösterreich und Tirol selten und in anderen Bundesländern zerstreut zu finden. Nur in Vorarlberg fehlt die Elsbeere, die im Volksmund auch Adlitzbeere, Adlasbeer, Odlasbir oder Odlasbia genannt wird.
Waldwissen.net:http://www.waldwissen.net/wald/baeume_waldpflanzen/laub/bfw_elsbeere/index_DE
Wer mit offenen Augen durch das Piestingtal geht, hat sie längst schon entdeckt: Vogelbeere, Dirndl, Nüsse und die Elsbeere, im Volksmund „Adlitzbeer" genannt. Um diese rare Köstlichkeit bekannter zu machen, übernahm die LBS Waldegg die Patenschaft für 5 Elsbeerbäume, die am Südhang des Schulgeländes gemeinsam mit Schülern, Lehrern, dem Bezirksförster, Vertretern der Gemeinde und der WK NÖ gepflanzt wurden.
Landesberufsschule Waldegg/NÖ, 25.10.2012:http://lbswaldegg.ac.at/bildergalerie/schule/item:656
Die Elsbeeren fallen nicht vom Baum, sie bleiben an den Zweigen hängen. Will man die Früchte mit marzipanähnlichem Aroma zu Köstlichkeiten wie Likör, Schokolade oder den Adlitzbeerbrand verarbeiten, muss man die Elsbeeren von den bis zu 20 m hohen Bäumen pflücken. Damit ist es noch nicht getan, die Beeren müssen noch 'abgerebelt' werden. Erst dann ist die auch Ruhrbirne, Adlitzbeer oder Elzbeer genannte Frucht bereit zur Weiterverarbeitung.
Elsbeere Wienerwald, 5.9.2011:http://www.elsbeere-wienerwald.at/Reiche_Elsbeerernte_-_Helfer_gesucht


Kommentar am 22.08.2018
Ich kenne weder eine Adlitzbeere noch eine Elsbeere in Graz. Schließe aber den Fall einer resoluten Beerenignoranz meinerseits nicht aus.

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Adlitzbeere






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.