Österreichisches Wörterbuch

Bockerl , das

Fichten- oder Kiefernzapfen


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Natur

Erstellt am: 25.07.2011

Bekanntheit: 40%

Beurteilung: 10 | 0

Kommentar am 30.07.2011
Vergleiche: Pockerl
Pockerl
Pockerl

Kommentar am 15.08.2011
Schreibweise ist falsch! Die richtige Schreibweise ist Pockerl. Ein Bockerl ist maximal ein kleiner Bock.

Kommentar am 17.08.2011
@Kudi Hier im Osten sagen und schreiben wir Bockerl mit weichem B. Hier der Beweis [http://www.bockerl.at/]

Kommentar am 13.10.2012
Schreibung: Wer hätte das gedacht? Wegen der Lenisierung der stimmlosen Plosive in unserem Sprach/Dialektraum hätte ich gewettet, dass sich der Föhrenzapfen eigentlich mit P schreibt und nur mit B ausgesprochen wird. Aber was schreibt der DUDEN:
Bockerl, das; -s, -[n] (šösterreichisch mundartlich):
1. (ostöšsterreichisch umgangssprachlich) Föšhrenzapfen.
2. (šösterreichisch landschaftlich) kleiner, kurzer Schlitten.
3. (umgangssprachlich veraltet) Truthahn.
© DUDEN - Das große Wöšrterbuch der deutschen Sprache, 4. Aufl. Mannheim 2012

Kommentar am 13.10.2012
Scho wieda miassma Bog´ga´l glau´m! - Schon wieder müssen wir die Föhrenzapfen aufklauben!

Kommentar am 13.10.2012
Zitat: "Die Plosive [b] / [p], [t] / [d] und [g] / [k] werden im ÖDt. im Anlaut allgemein stimmlos und wenig aspiriert bis völlig unaspiriert ausgesprochen. Sie unterscheiden sich durch die Realisierung als Lenis ([b], [d], [g]) oder Fortis ([t], [p], [k]), d.h., dass nur der Artikulationsdruck (schwach - stark) verschieden ist. Positionsbedingt vor stimmhaften Konsonanten wie l, r kommt es jedoch auch bei stimmlosen Plosiven zu einer retrograden Stimmhaftigkeit, sodass der Unterschied zwischen t/d und p/b völlig aufgehoben wird. Dies ist auch auf das Fehlen der Behauchung bei den stimmlosen Plosiven zurückzuführen."
[http://www-oedt.kfunigraz.ac.at/OESDCD/0INTRO/Gesamt-PDF/A04-Nationale%20Varietaeten%20d.Dt.pdf]
Alles klar?

Kommentar am 13.10.2012
Nix ist klar! Durcheinander von Schrift-Buchstaben und Lautzeichen! In diesem Abschnitt liegen die Autoren des "Österreichischen Sprachdiploms Deutsch"
www-oedt.kfunigraz.ac.at/OESDCD/0INTRO/Gesamt-PDF/A04-Nationale%20Varietaeten%20d.Dt.pdf - (Seiten 46f.) -
falsch und im Clinch mit der API/IPA durch die von ihnen verwendete internationale Lautschrift

Z.B. ist der Satz "Die Plosive [b] / [p], [t] / [d] und [g] / [k] werden im ÖDt. im Anlaut allgemein stimmlos und wenig aspiriert bis völlig unaspiriert ausgesprochen" eigentlich widersinnig, da man [b] und [d] einfach nicht stimmlos sprechen kann! Diese Zeichen sind ja gerade als stimmhafte Verschlusslaute (Explosive, Plosive) definiert und stehen international für stimmhaft! Man sollte also präzisieren: "Die Buchstaben b/p, t/d und g/k ....".
Die sehr verbreitete simplifizierende Vermischung von orthografischen Buchstaben und Lautzeichen ist durchgehend im ganzen Abschnitt sichtbar.
Die Behauptung "Sie unterscheiden sich durch die Realisierung als Lenis ([b], [d], [g]) oder Fortis ([t], [p], [k])" zeigt deutlich das Problem, denn da werden wieder Buchstaben als Lautzeichen verwendet. Richtig wäre "die Realisierung der Buchstaben "b + p, d + t, g + k" als Lenes [b.,d.,ɡ̊ ] /Anm.: die Punkte sind nur eine Hilfe, denn die korrekten Zeichen lassen sich nicht darstellen/ , und nicht behauchte [ p,t,k], jedoch selten als aspirierte Fortes [kʰ, pʰ, tʰ ]..."
Allerdings steht diese Quelle damit nicht allein da, denn vielerorts wird der Einfachheit halber ungenau gesagt, dass im süddt. An- und Auslaut die "Lenes [b, d, g] stimmlos gesprochen" werden, denn der Laie versteht ja wohl, was gemeint ist.

Die Ursache des Problems der Darstellung solcher südeutscher und österreichischer stimmloser, unbehauchter Verschlusslaute liegt nämlich in einem Manko der üblichen "breiten" IPA-Lautschrift, die keine eigenen Zeichen für nicht behauchte, stimmlose, "lind" (lenis) gesprochene Verschlusslaute kennt. Nur in der "erweiterten" Lautschrift ("narrow transcription") gibt es hierfür die Zeichen [b. ],[d.],[ ɡ̊ ]- Der Punkt nach b und d sollte ein kl. Ringelchen unter dem Zeichen sein, s. [http://tinyurl.com/9mlr4mc]
Dort findet sich auch der bedeutungsvolle Satz:" Es ist umstritten, worin der phonetische Unterschied zwischen den stimmlosen Lenis-Konsonanten und den ebenfalls stimmlosen Fortis-Konsonanten liegt. Üblicherweise wird er als Unterschied in der Artikulationsspannung beschrieben, gelegentlich jedoch als Unterschied in der Artikulationsdauer"
p.s.:
Chinesische Linguisten hatten übrigens weniger Probleme mit der Wiedergabe dieser Laute in lat. Schrift, da das Hochchinesische keine Opposition stimmhafter und stimmloser, sondern nur die Opposition stimmloser, behauchter und stimmloser, unbehauchter Verschlusslaute kennt. Für die behauchten werden dort weiterhin die lateinischen Buchstaben P/p, T/t, K/k verwendet, für die unbehauchten, aber ebenfalls stimmlosen jedoch die ansonsten überflüssigen Buchstaben B,b, D,d, G,g.
Das erklärt die von China dekretierten neuen Schreibungen Beijing, Mao Zedong oder Guangdong (< Kanton). Doch das ist nun sehr weit weg vom "B/Pockerl".

Kommentar am 13.10.2012
Schöne Verar...! Wie soll sich da der kleine Maxi von der Straße, der nicht silvesterlang Hektoliteratur stukkatiert hat, einen Reim draufmachen?
Mein Vertrauen in Quellen aller Art schwindet zusehends. Ich verlange ein Quellengütesiegel!

Kommentar am 14.10.2012
Herr [..] Koschutnig, Sie haun mich um mit Ihrer Fachkenntnis. Neid, Neid..

Kommentar am 14.10.2012
@JoDo "Verar...." aus JoDos Feder resp. Tatstatur... das haut mich auch um. Das Quellengütesiegel wäre allerdings ein feine Sache! Wie viele Utopien.

Kommentar am 21.03.2017
Wieso nur Fichten- oder Kiefernzapfen? Koniferenzapfen, Nadelbaumzapfen

Kommentar am 11.04.2019
Wohin ist das Plural -n verschwunden. Im früheren Österreichischen Wörterbuch waren die Bockerln noch Standard, im heutigen online Duden wird das Plural -n in Klammern fakultativ ausgewiesen. Warum? Und werden die Nockerln ihr -n auch noch verlieren? Auch bei Mundartwörtern sollten die vorhandenen grammatischen Regeln und nicht die geübte Beliebigkeit gelten.

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Bockerl






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.