Österreichisches Wörterbuch

Schlatz

Speichel


Erstellt am: 01.02.2011

Bekanntheit: 50%

Beurteilung: 3 | 1

Kommentar am 01.02.2011
vgl. Einträge *Schlatz = Schleim (von Russi)
*Schlatz-Trüherl= Spucknapf (von Remigius)

  • schlatzen = spucken (von System)
  • *schlatzgern = spucken (von pedrito)
    *schlatzig = schleimig (von Russi)


    Kommentar am 14.02.2011
    Wird Schlatz gedehnt oder kurz gesprochen? Diese Frage stelle ich als Nichtösterreicher, denn bei uns hat dieses Wort - gedehnt gesprochen - eine ganz andere Bedeutung.
    Schlatz - (häßlicher) Riss oder enger Kamin (Begriff aus der Felskletterei im sächsischen Elbsandsteingebirge)

    Kommentar am 15.02.2011
    Unzutreffende "Verdeutschung" "Schlatz" ist nicht gleich normaler Speichel der Mundspeicheldrüsen ("Spucke"),
    sondern ganz allgemein eine unangenehme bis ekelerregende Materie von klebrig dickflüssiger bis zäher Konsistenz: = "Schleim" hat Russi erklärt.
    Im Mund als "Sputum" durch ungesund hochgezogenen Rotz oder Lungenauswurf, Farbe weiß bis grünlich-gelb ("a Greaner", "Lungentaler", "Lungenhering", etc.)


    Kommentar am 16.02.2011
    Du - Compy! In Wien u.U. wird ´Schlatz´ gedehnt ausgesprochen, also: Schlaads und bedeutet auch NUR Schleim und sonst nichts anderes.

    Kommentar am 17.02.2011
    Du - JoDo Der Sachse sprichts genau so - mit d. - Also ein Wort mit zwei vollkommen verschiedenen Bedeutungen!

    Kommentar am 18.02.2011
    Was Du nicht erwähnt hast - Compy: ´Wikipedia´ nennt unter diesem Eintrag einen Overall für Höhlenforscher.
    Also, zusammen mit Deinem Begriff aus der Felskletterei zwei Sachen, die in Wien u.U. nicht gar so sehr in Erscheinung treten.
    Der Höhlenforscher in Stammersdorf und am Fuße des Cobenzls braucht sicher keinen Schutzanzug oder ist engen Durchstiegen ausgesetzt. ;-)

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    Schlatz






    Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
    Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
    Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
    Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
    Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
    Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.