Österreichisches Wörterbuch

Strohröhrl , das

Trinkhalm


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Essen und Trinken

Erstellt am: 24.08.2005

Bekanntheit: 75%

Beurteilung: 46 | 2

Kommentar am 27.08.2005
Strohhalm Meines Wissens nach, sagt man in Deutschland Trinkhalm.

Kommentar am 11.05.2007
Trinkhalm wäre tatsächlich besser, ... denn 'Strohhalm' bezeichnet meines Wissens in D vor allem den Pflanzenteil, was zu Missverständnissen führen könnte.

Kommentar am 30.08.2007
Frei nach Struwwelpeter (nicht von mir): Am Brunnen stand ein schönes Girl - Trank Wasser dort mit einem Rörhl. Und in meiner (und offenbar auch RUssis Region) ist 'Röhrl' als Abkürzung für 'Strohröhrl' durch aus "zulässig". Die Engländer wiederum lassen den anderen Wortteil weg und sagen "Could I have straw, please?". Da denken wir wieder unweigerlich an eine Kuh, die zu hart liegt.

Kommentar am 30.08.2007
So, nun endlich Zeit habe und mich hier einlese..... ....Durch brezerls Kommentar aufmerksam geworden habe ich das Wort gesucht, und erwartete Strohröhrl/ Strohhalm im Sinne von STROH: nimm dir des Strohröhrl aus die Haar, die Strohröhrln liegen am ganzen Boden verstreut, zum Basteln verwenden wir Strohröhrln, usw.
Das hat bis jetzt mit einem Trinkhalm eigentlich nix zu tun, jedoch sehe ich in diversen Kommentaren auch dazu einen Bezug.
Allein Russi weiss, was er mit dem Eintrag meinte: Den Strohhalm in seiner Urform, bei uns als Strohröhrl gesprochen? Oder den Strohhalm als Trinkhalm. Die Entscheidung liegt bei ihm:
:-))hihi, ich hab den Schwarzen Peter weitergegeben.
Ein Hinweis ist auch vorhanden: in DE sagt man Trinkhalm
Ganz LIEB find ich die Erklärung: ein Röhrl ist ein kleines Rohr, aber kein Strohhalm, lol, laut Wertung gibt es in SBG keine *strohröhrln*

Kommentar am 09.01.2008
Strohröhrl Wir tranken seinerzeit die Schulmilch (aus Viertelliterflascherln) mittels Strohröhrl. Und das war tatsächlich ein Strohhalm. Nach dem Trinken diente der Strohhalm noch für ein wenig Schabernack. Man nahm ihn an beiden Enden und zog ihn über die Kante der Schulbank. Die solcherart komprimierte Luft ließ den Halm dann mit einem leisen, aber doch hörbaren Knall platzen. Obwohl man solches Tun ja auch als angewandte Physik sehen konnte, war das Geräusch bei den Lehrern nicht sonderlich beliebt und der Verursacher meist mit einer Kopfnuss bedacht. Obwohl diese Dinger inzwischen längst aus Kunststoff gefertigt werden, sage ich zum Trinkhalm auch heute oft noch "Strohröhrl".

Kommentar am 09.01.2008
Auch ich gehöre der Generation an, die die Strohröhrln noch leibhaftig in ihrer Urform zum Mund geführt haben (Schulmilchaktion!), und nicht selten habe ich mich darüber gärgert, dass selbige die ihnen zugedachte Funktion, nämlich das Aufrechterhalten des Unterdrucks nicht für den Verlauf ihrer Funktionsdauer gewährleistet haben, sondern sich bereits vorzeitig, natürlich unter tätigem Zutun des Trinkenden, in ihre Bestandteile aufgelöst haben.

Kommentar am 30.11.2015
Gehe mit heri und JoDo konform! Auch wir hatten die Struröhrln noch in der Schule. Und ich erinnere mich, dass sie gerne "z'spraglt" sind - sich also in den Längsfasern auflösten, was gleichsam einzelne "Stengln" ergab.

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Strohröhrl






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.