Österreichisches Wörterbuch
in Abrahams Wurstkessel schwimmen
noch nicht geboren worden sein/noch nicht auf der Welt gewesen
Art des Eintrag: Wendung
Kategorie: Veraltet, Historisch
Erstellt am: 21.12.2008
Bekanntheit: 69.4737%
Beurteilung: 16 | 0
Kommentar am 23.12.2008
@huastnzuckal:
Ich glaube, der ganze Spruch lautet: "Da bist du noch in Abrahams Wurstkessel geschwommen", oder? Bin mir nicht mehr ganz sicher, ist schon lange her, seit ich es gehört habe.
Kommentar am 23.12.2008
@ Weibi
auch wenn es lange her ist, der Spruch lautet genau so. lg zott
Kommentar am 24.12.2008
Danke Zott :)
Dann Empfehlung an huastnzuckal: Österr: "in Abrahams Wurstkessel schwimmen"; Aussprache: in Abrahams Wurschtkessl schwimman (oder wie man es halt in Wien ausspricht); D: "noch nicht geboren worden sein/noch nicht auf der Welt gewesen..
lG, Weibi
Kommentar am 25.12.2008
Danke für die Richtigstellung
Mein Großvater hat das öfters benutzt. War damals allerdings noch zu jung um die Bedeutung zu verstehen.
-Wort aktualisiert-
Kommentar am 27.12.2008
Gestern beim I-Surfen
hab ich einen Eintrag gefunden, wonach dieser Spruch in Wien (und offensichtlich nur dort) verwendet wird, wenn etwas verlegt oder verloren wurde. "Wo ist denn die Schere wieder hingeraten?" - "Na, wohl in Abrahams Wurstkessel!" Ihr Wiener - könnt ihr das bestätigen? Danke + lG, Weibi
Kommentar am 26.01.2009
Mutter zur Tochter: Als ich in die Tanzschule ging, warst Du noch in Abrahams Wurstkessel
... also ich kennen den Spruch auch ohne das darin enthaltene Verb "schwimmen". Du warst noch in Abrahams Wurstkessel, als ich (schon) dies oder jenes kannte... Ich errinnere mich noch an die breite Wiener Aussprache "Wuuuaaaaschtkessel" :-)
Kommentar am 26.01.2009
Mutter zur Tochter: Als ich in die Tanzschule ging, warst Du noch in Abrahams Wurstkessel
... also ich kennen den Spruch auch ohne das darin enthaltene Verb "schwimmen". Du warst noch in Abrahams Wurstkessel, als ich (schon) dies oder jenes kannte... Ich errinnere mich noch an die breite Wiener Aussprache "Wuuuaaaaschtkessel" :-)
Kommentar am 26.01.2009
Mutter zur Tochter: Als ich in die Tanzschule ging, warst Du noch in Abrahams Wurstkessel
... also ich kennen den Spruch auch ohne das darin enthaltene Verb "schwimmen". Du warst noch in Abrahams Wurstkessel, als ich (schon) dies oder jenes kannte... Ich errinnere mich noch an die breite Wiener Aussprache "Wuuuaaaaschtkessel" :-)
Kommentar am 02.03.2009
Ein direkt biblischer Ausspruch
Das Original ist im Hebräerbrief zu finden, Kap 7, wenn der Schreiber argumentiert, dass Abrahams Urenkel Levi zur Zeit, als Abraham Melchisedek begegnete, "sozusagen noch in Abrahams Lende war".
"Lende" => Wurstkessel? Naja, die Phantasie braucht man nicht allzu sehr anzustrengen... ;-)
Kommentar am 24.03.2009
da fällt mir der blöde Witz ein:
In welcher (grammatischen) Zeit steht der Satz: DU HÄTTEST NIE GEBOREN WERDEN SOLLEN? Antwort: PRÄSERVATIV DEFEKT oder PRÄSERVATIV IMPERFEKT. :-) Nun, in der Tat kann ich mich dunkel an meine Kindheit in den 70ern erinnern, wo öfter mal der Satz fiel: DA WARS DU NOCH IN ABRAHAMS WUARSCHTKESSEL. :-) Deshalb auch meine Bewertung.
Kommentar am 31.01.2012
Interessante aber eigentlich überflüssige Diskussion: Nicht nur österreichisch!
Deutschlandradio (22.8.08):
Diesmal geht es um die Redensarten:...
Da warst du noch in Abrahams Wurstkessel
Ein seltsamer Ausdruck. Und doch gibt es ähnliche in Dutzenden Varianten.... Immer geht es darum, jemandem Unerfahrenheit zu attestieren oder zumindest zu geringes Alter, dass jemand noch nicht auf der Welt war, ganz selten will man auch erklären, dass etwas schon lange her ist.
Die Wurstkessel-Abraham-Form geht zurück auf die biblische Verheißung Gottes an den Stammvater des Volkes Israel, seine Nachkommenschaft werde so zahlreich sein wie die Sterne am Himmel. Gleichzeitig hieß es, Abraham sei nach dem Tod ins Paradies gelangt. Er warte dort auf seine Nachkommen.
... In der Redensart freilich geht es darum zu sagen, dass jemand damals noch nicht auf der Welt war, noch nicht gezeugt, also gleichsam noch in Abrahams Lenden, um im anständigen Sprachgebrauch zu bleiben. "Abrahams Wurstkessel" spielt dabei mit verschiedenen sexuellen Bildern - längliche Würste in einem bauchigen Kessel - und mit dem Bild des Essens, das erst bereitet wird. Scherzhaft ist das ganze außerdem, wenn man sich den würdigen Altvater vor einem Wurstkessel vorstellt.
[http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/essigsessenzen/835709/]
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