Österreichisches Wörterbuch

Grantscherben , der

ewig schlecht gelaunter Mensch


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Zwischenmenschliches

Erstellt am: 25.06.2008

Bekanntheit: 69%

Beurteilung: 46 | 0

Kommentar am 25.06.2008
Vergleiche: Grantscherm

Kommentar am 25.06.2008
gibt es bereits seit 2005

Kommentar am 26.06.2008
Die 1.! jawohl, die 1. Eintragung des Wortes, die der Anweisung "Soweit wie möglich eine 'offizielle' Schriftform" entspricht.
4 (in Worten v i e r ) frühere Eintragungen sind nur sind mehr oder weniger gute Aussprache-Schreibungen, davon eine sogar im BÜCHL (!)
Grantscherbn, Grantscherm, Grantscheam, Grantschearm.
Bitte aufräumen!

Kommentar am 29.06.2008
Mir gefällt es so auch am besten, auch die Übersetzung ist sehr gelungen. Ob man nicht die Kommentare und Beurteilungen von den übrigen vier Einträgen hier herüber holen sollte?

Kommentar am 26.11.2008
grantscherm Ist hier wirklich Grantscherben besser? Hat das etwas mit Scherben zu tun? oder kommt es eher vom Scherm - Topf wie in Nachtscherm.

Kommentar am 27.11.2008
Ja, es hat was mit Scherben zu tun! So wie der Nachtscheam, Nachtscherben, der niemals ein Nachtscherm ist! Denn: was ist ein Scherm?

Kommentar am 29.11.2008
Aussprache von Scherben, althochdeutsch 's c i r b i' = "Scherbe ; irdener T o p f". Schon damals also dasselbe Wort für das Material und das Gefäß, ein Pars pro Toto ("Teil fürs Ganze") wie z.B. "das Leder" = Fußball. Der 'Grantscherben' entspricht dem 'Sauertopf' = mürrischer Mensch. Der Sauertopf/Grantscherben (s. Granten= die s a u r e n Preiselbeeren) nahm die Weinreste zur Essigbereitung auf. Auch "Essig-Krug" und plattdeutsch "Surpot" sind als Bezeichnungen für jemanden, der mürrisch ("sauer") ist, belegt. Zu "Scherben" siehe auch "den Scherben auf haben" = "den (vollen) Nachttopf übergestülpt bekommen" - unangenehmer noch als "wie ein begossener Pudel dastehn"!

Kommentar am 29.11.2008
@Koschutnig: Exzellent!

Kommentar am 21.03.2016
wir sagen "Grantnscherben" dazu ....

Kommentar am 01.07.2016
Der "Grantscherben" (m), aber ausgesprochen [ˈɡʀantˈʃɛʁbn̩], ist österreichische Umgangssprache und meint gmd. einen "Muffel" (m). Auch ugs. in at: der Grantler Ugs. in ch und de: der Sauertopf Ugs. in de: der Miesepeter (Duden, VWB) .

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Grantscherben






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.