Österreichisches Wörterbuch

Schublehre , die

Schieblehre


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Arbeitswelt

Erstellt am: 09.10.2007

Bekanntheit: 79%

Beurteilung: 55 | 1

Kommentar am 09.10.2007
Feinmessgerät... zum Ermitteln von Innen und Aussendurchmessern. Zum Beispiel Schraubenaussenmaße, Bohrlochbreiten und vieles mehr...-sh-

Kommentar am 09.10.2007
Das Wort war hier überfällig! Allerdings ist mir die Übersetzung "Schiebelehre" (mit einem e mehr) geläufiger. Da aber in D generell ein Trend weg von füll e's besteht (ekelig -> eklig, schwefelige Säure -> schweflige Säure) kann meine Version heute auch bereits obsolet sein.

Kommentar am 09.10.2007
Schade, dass das mir als Bastler nicht eingefallen ist. Brezis Hinweis auf das wegfallende Füll-e haut mich um. Die Wöt stet auf kan Foi mea lang..

Kommentar am 09.10.2007
Mei, wos soi i sagn, dass es net mir eigfoin is? Ich hatte noch das vergnügen, auf der TU "Grundlagen der Fertigunstechnik" mit Karl Holecek (dem Vater des Opernsängers) zu hören. Der hat uns des langen und breiten erklärt, wie dieses Instrument heißt und warum. Ich weiß nur nicht mehr, was seine finale Conclusio war. Ich glaube aber, dass er gemeint hat, SCHIEBE- sei logischer. Aber wenn's bei uns eben so heißt! Und wenn du schon mit Knieriem kommst, muss ich natürlich ("leicht" unter dem Niveau von Nestroy) dazublödeln: Es is ka Ordnung mehr bei die Schub-Lehrn Die Füll-e's werden boid verboten wer'n. Die Preißn streichen's ohne Unterlass Und d'Österreicher san erstaunt ganz bass. Der Duden, der Konrad, schaut zögernd hervua und die Rechtschreibreform tuat des Ihre dazua Do wird an wirklich angst und bang [den Rest hast eh schon du geschrieben]. Sorry für diese Alserstraßen-Blödelei (Alser Straße = unter der Gürtel-Linie), aber auch ich brauche manchmal ein Ventil. Nothing for ungood!

Kommentar am 10.10.2007
Nestroy wird wohl erblasst sein, im Dichterhimmel. "Jetzt kann dös scho jeder Daherg'laufene..."

Kommentar am 11.10.2007
Auf die Idee muss man erst kommen, dass das in DE anders heisst *gg

Kommentar am 11.10.2007
Heimwerker.DE schreibt dazu: Schublehre ist eine veraltete Bezeichnung für den Messschieber - ein Längenmeßgerät. In Österreich wird dieses Werkzeug als Schiebelehre bezeichnet.

Kommentar am 11.10.2007
Brausen soll er sich gehen, der Heimwerker. Sowas von keine Ahnung.

Kommentar am 29.07.2015
Nonius is nicht ein Synonym für Schublehre. Laut Wikipedia ist ein Nonius "eine bewegliche Längenskala zur Steigerung der Ablesegenauigkeit auf Messgeräten für Längen oder Winkel, beispielsweise auf einem Messschieber, einem Höhenreißer oder einem Maßstab zum Kartieren. Am Zeichenkopf eines Reißbrettes ist ebenfalls ein Nonius üblich, der an dieser Stelle zur genauen Messung von Winkeln dient. Gelegentlich werden auch Barometer mit einer Nonius-Skala ausgestattet." Der Duden sagt zu Nonius: "verschiebbarer zusätzlicher Messstab (z. B. an Schieblehren o. Ä.), der das Ablesen von Bruchteilen der Einheiten des eigentlichen Messstabes ermöglicht."

Kommentar am 11.06.2016
Das Nomen "Schublehre" (f) als fachsprachliche Bezeichnung für ein Messwerkzeug zum Bestimmen von Weiten und Dicken ist gemeindeutsch. (Duden) Standard in de: die Schieblehre Standard in ch: die Schublehre .

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Schublehre






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.