Österreichisches Wörterbuch

Negerant , der, -s, -en

Pleitier; jmd. der ständig pleite ist


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 08.06.2005

Bekanntheit: 71%

Beurteilung: 52 | 0

Kommentar am 11.08.2007
Zitiere R. Fendrich Ich bin ein Negerant, Madame / Einst war ich Fabrikant, Madame / Dann hab i mi verplant, Madame / Und jetzt bin i am Sand.

Kommentar am 11.08.2007
Hat vielleicht um die Ecke was mit dem "Nebochant" (Nichtserl von jidd.: nebbich) zu tun, statt nebbich halt neger.

Kommentar am 16.12.2009
Brezi hat`s schon vor 2 Jahren zitiert:
"Ich bin ein Negerant, Madam,
Einst war ich Fabrikant, Madam,
Dann hab i mi verplant, Madam,
Und jetzt bin i am Sand."
(Alles auf: [http://lyrics.wikia.com/Rainhard_Fendrich:Ich_Bin_Ein_Negerant,_Madam] )

Peter Wehle meint allerdings, es bezeichne nicht mehr den Bankrotteur, sondern allgemeiner einen, "der nie genug Geld bei sich hat, manchmal auch Schnorrer"
("Sprechen Sie Wienerisch?", s. 214)

Kommentar am 16.12.2009
Die PRESSE: v. 15. 12. 2009:
»Am Tag nach der Notverstaatlichung meinte Dörfler, dass das Land Kärnten "zwei Mal Sieger" gewesen sei, zuerst beim Verkauf der Hypo an die Bayern, zum zweiten Mal jetzt bei der Verstaatlichung. Und dann sagte er [...]: "Wir sind nicht so neger wie man glaubt das schreiben zu müssen". [...]
Wenn er mit "neger" den landläufigen Begriff für "bankrott" meinen sollte, dann hat er eher nicht Recht: Einen politischen Negeranten wie Gerhard Dörfler hatte die österreichische Politik, die an Pleiten keinen Mangel aufweist, noch nie.«
[http://diepresse.com/blog/politikerbeschimpfung/entry/der_negerant]

Beispiel am 15.02.2017
Musikalisch findet man das Wort im Titel "Ich bin ein Negerant, Madam" von Rainhard Fendrich.

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Negerant






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.