Österreichisches Wörterbuch

Farl

Ferkel


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 08.06.2005

Bekanntheit: 61.9231%

Beurteilung: 41 | 2

Kommentar am 28.07.2010
Vom Fack oder vom Ferkel ? "Farl" wird wohl eine Verkleinerung des urspr. ahd. "farah" [faraχ] oder "farh" [farχ] sein (das zum "Fǻck" geworden ist), eine Verkleinerung, die regional als Farhl, Farl, Fadl (und als Fackl) neben der erst mhd. entstandenen Nebenform ferchel(in), die als "Ferkel" schließlich Standard geworden ist, in etlichen Mundarten überlebt hat.

Kommentar am 28.07.2010
Kinderreim aus dem "Sudetenland" (!) - gemeint ist hier das ganze böhmisch-mährische Österreich in der k.u.k. Monarchie! Allerdings waren nicht erst bei den NAZIS die Deutschsprachigen dort plötzlich allesamt zu "Sudetendeutschen" geworden - doch wo sind die Sudeten? Aus dem geradeso betitelten "Sudetendeutschen [sic!] Wörterbuch. Wörterbuch der deutschen Mundarten in Böhmen und Mähren-Schlesien":

I wir da wos dazühln vo da Lange Ülln. Vo da kurzn Wochn hot da Baur ´s Fadl gstocha; hot da Dirn gschrian zan Bluat rührn; hot si´s Fadl geschreckt und is ganz vareckt
Otfrid Ehrismann, "Sudetendeutsches Wörterbuch. Wörterbuch der deutschen Mundarten in Böhmen und Mähren-Schlesien", München 1992 ff., Bd. 4,2 (2003) S. 154 :http://tinyurl.com/2wgc8ok


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Farl






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.