Österreichisches Wörterbuch
pragmatisieren
in ein festes unkündbares Beamtenverhältnis übernehmen
Art des Eintrag: Verb
Erstellt am: 30.06.2007
Bekanntheit: 86%
Beurteilung: 61 | 1
Kommentar am 01.07.2007
Alle Wochen wieder...
Klass' wäre es, wenn links und rechts vom Bindestrich die gleich Wortkategorie zu finden wäre.
Kommentar am 01.07.2007
Kommentar am 01.07.2007
'tschuldign,
das war zu abstrakt. Na ja, in einem Wörterbuch wird der Anwendbarkeit halber auf möglichst direkte Übersetzung geachtet. finden-to find: links und rechts die Nennform, oder Haus-house: links und rechts der erste Fall. In Deinem EIntrag weiß man zwar, was gemeint ist, es steht aber ein Zeitwort in der Nennform einem Hauptwort (mit Eigenschaftswort) gegenüber. Das könnte besser etwa "unkündbar machen (Anstellungsverhältnis)" oder so lauten. Die Nagelprobe wäre das Gedankenexperiment, was haerauskäme, würde ein der österreichischen Eigenheiten Unkundiger das Wörterbuch verwenden, um Österreichisch zu schreiben.
Kommentar am 01.07.2007
Klaser spricht mir prinzipiell aus der Seele.
Nur in diesem Fall bin ich nicht so streng, weil die korrekte Übersetzung: "in den Status der Unkündbarkeit überführen" doch ein wenig umständlich klänge. Da sich aber in der Vergangenheit Wochen nach dem Eintrag eine Idealübersstzung gefunden hat, gibt es von mir jetzt schon die Punkte (Vorbehaltlich des 2. Kommentars vón mir).
Kommentar am 01.07.2007
Pragmatisieren kann man nur Beamte
ûnd zwar nur "echte", d. h. auch keine Vertragsbediensteten einer öffentlichen Dienststelle. Die Unkündbarkeit (die generell immer seltener wird), gibt es (oder gab es) auch in der Privatwirtschaft, etwa in Finanzdienstleistungsunternehmen sogar kollektivvertraglich geregelt und heißt/hieß dort "Definitivum", das z. B. bei Angestellten des Versicherungs-Innendienstes automatisch nach 5 Jahren Unternehmenszugehörigkeit in Kraft trat. Die Pragmatisierung war ursprünglich weniger als soziales Zuckerl gedacht, sondern diente vornehmlich als Sicherheitsriegel, damit amtshandelnde Beamte nichtg durch willkürliche Kündigung/Versetzung von der Erfüllung ihrer Pflichten abgehalten werden konnten (man stelle sich vor, wie leicht man ein Strafverfahren verfälschen könnte, wenn man einen unliebsamen Staatsamwalt oder Richter einfach rausschmeißen oder versetzen könnte). Daher wird heute, allerorts laut darüber nachgedacht, die Pragmatisierung auf jene Beamtengruppen zu beschränken, die auf die beschriebene Art erpressbar sind, und andere Gruppen wie Lehrpersonal, Postbedienstete usw. aus der Gruppe der Pragmatisierbaren auszuschließen.
Kommentar am 01.07.2007
Kommentar am 01.07.2007
Kommentar am 01.07.2007
@meli: du bist und bleibst unsere Bravste!
So schnell reagiert und dann noch eine Übersetzung gefunden, die besser ist als alle Vorschläge!
Kommentar am 21.05.2016
Das Verb "pragmatisieren" ist österreichisches Standarddeutsch.
Standard in de: verbeamten
Standard in ch: definitiv anstellen
(Variantenwörterbuch)
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