Österreichisches Wörterbuch

Waserl , das

ängstlicher, furchtsamer Mensch; Angsthase


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 26.09.2002

Bekanntheit: 83.5821%

Beurteilung: 59 | 7

Kommentar am 28.05.2007
Wenn Du so schnell korrigierst, kann ich mit meine Schmäh baden gehen!

Kommentar am 28.05.2007
Die Übersetzung gefällt mir nicht. Nach meinem Gefühl geht es um Friedfertigkeit, Harmlosigkeit, Naivität.

Kommentar am 28.05.2007
Schon korrigiert Danke für den Hinweis

Kommentar am 28.05.2007
Wendung: Sie ham dreingschaut wie die Waserln = sie blickten drein, als könnten sie kein Wässerchen trüben (die hintafotzign Gfrasta, de! :-D)

Kommentar am 12.09.2007
Ist auch ein Mensch der nichts aushält.

Kommentar am 30.05.2011
Nicht wirklich richtig! Man sagt wenn einer ganz arg ist: Gegen den bin ich ein Waserl!

Kommentar am 13.05.2017
einer, der keinen Mumm hat, der sich nichts traut, dem man nichts zutraut (aber kein Angsthase!) auch: harmlos, unbedarft

Kommentar am 21.05.2017
Richtige Etymologie: Verkleinerung zu "Waise(nkind)", eigentlich "Waiselein" = "armes kleines Waisenkind" .

Kommentar am 30.09.2019

Er schaut aus wie ein frommes Waserl, ist aber g'hauter als der Spannweit.
Werfel, Barbara oder die Frömmigkeit (1929): https://tinyurl.com/y4znwrm7
Hat er dich naßgemacht? Armes Waserl! Mathilde - Durch und durch – bis auf die Haut.
Ödön von Horvath, Gschichten aus dem Wienerwald (1931):https://tinyurl.com/y5hms2o3
Sein letzter Brief .. unterrichtete mich davon, ..., daß er auf bestem Fuß mit den bayerischen Gendarmen lebte, die recht »lahmlacklerte Waserln« seien
Alfons Petzold: Das rauhe Leben (1920): https://tinyurl.com/y4krm73z
Baron: Da ist das arme Waserl', steht da, als könnt sie nicht bis fünfe zählen, und ist, halten zu Gnaden, schon die Rechte, wenns drauf ankommt
Hofmannsthal, Rosenkavalier, 1. Akt (1911): https://tinyurl.com/y63nhsyn
.

Kommentar am 03.11.2019
Noch 2 sehr österreichische Österreicher: Nestroy:
Weinberl. .... Glauben Sie, mir is das ang'nehm, da herum z'gehn wie a Waserl, mir, dem obendrein noch jedes offne G’würzg'wölb einen heimlichen Gewissensbiss macht.
Nestroy, Einen Jux will er sich machen,1844, II, 1: https://tinyurl.com/y3p94ybx
Hermann Bahr:
»... Sie haben Ihr Leben Ihrem Bruder zum Opfer gebracht! Und mit freudigem Sinn, wie ich sehe! « »... Nein, Herr Hofrat! Er hat mir ein Opfer gebracht. Er bringt mir sogar das Opfer, nicht zu heiraten. Ohne ihn wär ich ein armes Waserl! Aber so kann ich mich ja wirklich nicht beklagen. ...«
Hermann Bahr, O Mensch! Roman, 1911: https://tinyurl.com/y43gksxu


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Waserl






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.