Österreichisches Wörterbuch
Potschamperl , der
Nachttopf
Art des Eintrag: Substantiv
Erstellt am: 13.01.2007
Bekanntheit: 28%
Beurteilung: 18 | 1
Kommentar am 13.01.2007
Wortursprung
aus dem Französischen: pot de chambre
Kommentar am 13.01.2007
Goethe´s letzte Worte:
"Wieder einmal das letzte Wort gehabt. Nachrichten von Goethes Sterbestunde". Auf unterhaltsame und eloquente Art und Weise berichtet ... von den unterschiedlichen Versionen von Goethes letzten Worten. Durchgesetzt hatten sich zwei Szenen: Zum einen die von Kanzler Müller kolportierte Fassung des übermenschlich-visionär gehauchten "Mehr Licht"; zum anderen das von der Schwiegertochter Ottilie von Goethe, eher auf den familiär-menschlichen Charakter anspielende Diktum "Mein Töchterchen, gib mir dein Pfötchen". Es geht ... jedoch keinesfalls darum festzustellen, welches schlussendlich die authentischen letzten Worte waren - es könnte genauso gut des Dieners Krause Schilderung vom "Botschanper", also "Pot de chambre" oder Nachttopf gewesen sein.
[http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=7505&ausgabe=200410]
Kommentar am 13.01.2007
Kommentar aus Bayern:
Prägend füa boarische Weata war a des Französische (z.B. Paraplü füa Rengschiam, Trottwa für Gehschteig, Plafond füa Zimmadeck'n, Botschamperl für Nachthaferl (frz. pot de chambre) - oisamt vo de boarisch'n Soidat'n aus'm Kriag Anno 1870/71 hoambracht)) und des Jidische (z.B. Massl).
[http://bar.wikipedia.org/wiki/Spr%C3%A5ch]
Kommentar am 03.07.2008
Unscheinbare bis reich verzierte Varianten des auch 'Mitternachtsvase' genannten Potschamberls,
können im Wiener Sanitär-Museum (im Haus der Installateurinnung in Wien 6., Gumpendorfer Str. 57) nach telefonischer Voranmeldung unter 587 63 58 bewundert werden. Dort findet sich auch das Bourdaloue, ein speziell für Damen geformtes Behältnis...die zweifelhafte Ehre als Namensgeber hat hier der Jesuitenpater Louis Bourdalue, dessen Predigten zwar als ungemein mitreißend galten, gleichzeitig aber viel zu lange dauerten...
Vorschlag am 25.03.2009
Kommentar am 14.11.2015
Herzenswort der Österreicher?
Die große Elisabeth Langgässer (1899-1950), geb. in Alzey, gestorben in Karlsruhe, erwähnt das Topferl unverkleinert in einem der großartigsten Romane des letzten Jahrhunderts:
Elisabeth Langgässer, " Das unauslöschliche Siegel", Hamburg 1946, S. 274
Mittelbadische Presse, 22.7.2010):http://www.bo.de/lokales/offenburg/1-botschamber-treffen-beim-spektakel
Kommentar am 02.07.2017
der Potschamper, DAS Potschamperl!
Kommentar am 03.07.2017
Bodschamber kenne ich auch aus Nürnberg. Es handelt sich also nicht um ein österreichisches, sondern um ein allgemein bairisches Wort.
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